Laurent wurde nach einer unkomplizierten Schwangerschaft in der 40. SSW, am 31. Juli 2002, spontan entbunden. Er wog 3070g und war 50cm groß. Wir wurden nach 3 Tagen Krankenhausaufenthalt mit einem gesunden Kind entlassen. Sehr schnell stellten sich erhebliche Trinkprobleme ein. Laurent schlief während der Mahlzeiten ein und trank auch nur sehr langsam. In einer Stunde ca. 30-50ml. Das Ende vom Lied war, dass wir mit Laurent sofort wieder in die Kinderklinik mussten, damit ihm da von erfahrenen Krankenschwestern das Trinken aus der Nuckelflasche beigebracht wurde. Im Laufe der Zeit klappte das dann auch zu Hause. Auch sein Schlafrhythmus war sehr gestört. Als neugeborenes Baby schlief er am Tag 1-2h und in der Nacht im 2h Takt. Dieses Problem hatten wir dann noch, bis Laurent 2 3/4 war.
Nichts desto trotz war er sonst in keiner Weise auffällig gewesen. Bei späteren Untersuchungen stellte der Kinderarzt eine schwache Muskulatur fest. Mit 6 Monaten war er in seiner Motorik nicht auf dem eigentlichen Stand. Der kinderarzt hatte da auch schon leichte Vermutungen, auch aufgrund seines "mizenartigen" Geschreies, gehabt. Schließlich bekamen wir am 6. Januar 2003 die Nachricht, dass wir ein Cri-du-Chat-Kind haben. Auch wir konnten die Welt nicht mehr verstehen. Für uns schien Laurent doch ein ganz gesundes Kind zu sein. Sehr schnell mussten wir uns damit vertraut machen und haben auch sofort mit dem Verein Kontakt aufgenommen, um mehr über die Behinderung in Erfahrung zu bringen. Seit diesem Tag hat sich unser Leben schlagartig geändert. Wir haben sofort mit der Krankangymnastik angefangen, um den Muskeltonus aufzubauen.
Als später die Breikost dazukam, fing das nächste Problem an. Laurent hat zwar sehr gut von dem Löffel gegessen, jedoch nur kleinpüriert. Sobald Stücke vorhanden waren, konnte er sich von jetzt auf gleich übergeben. Wir haben Kontakt mit einer Logopädin vom SPZ aufgenommen. Dort haben wir ein halbes Jahr einmal pro Woche versucht, Laurent zum Kauen zu annimieren. Jedoch ohne Erfolg. Laurent hatte seine eigene Kauweise. Er schob das Stück Brot von rechts nach links und zurück, jedoch biss er nicht einmal drauf. Er schluckte es nur runter. Demzufolge verschluckte er sich sehr häufig. Jetzt, wo er 3 1/2 ist, weiß er wie er kauen muss. Er kann alles ohne Probleme essen.
Mit seiner motorischen Entwicklung sind die Ärzte, die Krankengymnasten und auch wir sehr zufrieden. Mit 7 Monaten konnte er sich gezielt auf den Bauch drehen. Zu seinem ersten Geburtstag hat er mit dem Robben angefangen. Er wurde immer schneller und schneller und war sichtlich zufriedener als vorher. Seit November 2004 krabbelt Laurent. Wir hatten es schon gar nicht mehr erwartet. Aber von jetzt auf gleich ging es los. Ziemlich schnell kam er zum Stehen und läuft nunmehr sicher an zwei Händen und um Tische u.v.m. Wir haben auch einen Rollator gestellt bekommen. An diesem läuft er durch die Wohnung und auch vor der Haustür.
Laurent geht seit April 2005 in einen heilpädagogischen Kindergarten. Wir hatten in keiner Weise Schwierigkeiten. Er liebt seine Erzieherin und vor allem den Kontakt zu den Kindern. Auch mit der Sprache versucht Laurent vorwärts zu kommen. Er kann "Mamma", "Papa", "Opa", "Onkel", "Wau wau", "Muh", sagen. Als wir neulich beim Kinderarzt waren, meinte dieser nur: "Der kleine Mann wird noch sprechen lernen, entweder lernt er unsere Sprache, oder wir seine."
Das wars ersteinmal von uns!
Laurent's Eltern (April 2007)
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