Ein zufriedenes kleines Mädchen
Jetzt sind wir schon seit zwei Jahren Mitglied hier im Verein und waren auch schon auf zwei Jahrestreffen, aber wir haben es noch immer nicht geschafft, mal etwas über unsere Maus zu schreiben.
Carlotta wurde im Oktober 2005 geboren. Die Schwangerschaft war problematisch, da ich eine Plazentainsuffizienz hatte und so schon ab der 26. Schwangerschaftswoche im Krankenhaus lag. Die Unterversorgung diente während der Schwangerschaft immer als Erklärung für den zu kleinen Kopf und das zu geringe Gewicht des Kindes.
Carlotta wurde dann in der 32. Woche per Kaiserschnitt geholt und wog nur 1200g bei 38cm. Ansonsten war aber alles gut, sie musste nicht beatmet werden und wir dachten, wir hätten das Schlimmste überstanden. Die Ärzte hatten aber anscheinend sofort einen konkreten Verdacht, denn 2 Wochen später hatten wir schon die Diagnose.
Carlotta konnte nur per Sonde ernährt werden, und nach zwei Monaten auf der Frühchenstation nahmen wir sie dann mit nach Hause. Nach zwei weiteren Monaten haben wir mit ihr dann einen kalten Entzug gemacht, da mit der Sonde keine Fortschritte bei den Trinkversuchen zu verzeichnen waren. Das war eine sehr stressige Zeit, da Carlotta höchstens 30ml am Stück aus der Flasche getrunken hat und wir ständig Angst hatten, dass sie verdurstet. Ganz langsam hat sie es dann gelernt, obwohl man dazu sagen muss, dass das Trinken bis heute nicht zu ihren Hobbies gehört. Das Brei zu essen lernte sie dagegen in Rekordzeit, dabei ist es allerdings auch geblieben. Gekaut wird bis heute nicht.
Mit einem Jahr wog Carlotta dann 4,5 kg, was sie bis heute auf 7 kg gesteigert hat. Sie ist und bleibt halt ein zartes Würmchen, was ja nichts Ungewöhnliches ist.
In den ersten Monaten hatte Carlotta viel Bauchschmerzen und entsprechend auch ziemlich anstrengende Schreiattacken, die sich aber irgendwann gelegt haben. Heute ist sie eigentlich ein zufriedenes kleines Mädchen, das natürlich auch mal lautstark ihre Meinung kund tut. Je älter sie wird, desto mehr Spaß kann man mit ihr machen und es ist immer wieder schön, sie lachen zu sehen und zu hören!
Die motorische Entwicklung verläuft ganz, ganz langsam. Mit einem Jahr konnte sie sich selbst auf den Bauch drehen, allerdings nur über eine Seite. Es wurde dann eine Blockade in der Halswirbelsäule festgestellt und als die gelöst war, funktionierte es auch über die andere Seite. Wir gehen aber noch jedes halbe Jahr zum Chiropraktiker, um neue Blockaden beseitigen zu lassen.
Heute kann Carlotta kurze Strecken bewältigen, indem sie sich rollt oder robbt. Sie kann bisher immer noch nicht frei sitzen oder krabbeln, aber wir sind auf dem Weg.
Was uns immer wieder zurück wirft, sind ihre ständigen Atemwegsinfekte, die meistens antibiotisch behandelt werden müssen. Vor kurzer Zeit wurde dann außerdem eine ausgeprägte obstruktive Schlafapnoe festgestellt, so dass demnächst die Mandeln und Polypen operiert werden und sie eventuell eine nächtliche Beatmungsmaske bekommt.
Wir hoffen, dass Carlotta dieses Jahr einen Kindergartenplatz in einer heilpädagogischen Kita bekommt, da wir das Gefühl haben, dass sie sich so langsam zu Hause langweilt und den Umgang mit anderen Kindern doch interessanter findet. Beim ersten Besuch dort hat sie uns schon mal ganz deutlich gezeigt, dass sie es super findet!
So, das war’s erstmal. Dann bis zum Oktober!
Carlotta's Familie (April 2008)
Alle Elternbriefe von Carlotta Luzie