Jetzt bin ich schon fast drei und es wird langsam Zeit, dass ich meinen ersten Bericht selbst schreibe. Leider hat Papa darauf bestanden mir zu helfen, denn ich darf alleine nicht an den neuen Computer. Der steht im Wohnzimmer und ich umkreise ihn gerne mit meiner Tigerente und schaue mir im Bildschirmschoner die Fotos von mir und meinen Schwestern an. Nur Mama nervt ein bisschen, die sagt immer wie süß ich bin und so `nen Quatsch. Wenn keiner guckt, parke ich unter dem Computertisch und versuche der lustigen Maus am Schwanz zu ziehen. Sobald die heruntergepurzelt und die Tastatur unbewacht ist, klettere ich auf den Stuhl und haue in die Tasten was das Zeug hält! Wehe ich werde erwischt, dann gibt es richtig Ärger und deswegen muss Papa heute ja auch die Tippse machen und ich darf auf seinem Schoß sitzen.
Papa soll jetzt etwas über meinen Kindergarten schreiben. Ich bin nämlich ein richtiges Kindergartenkind und etwas ganz Besonderes. Mit zwei bin ich nicht nur die Jüngste, sondern auch die Einzige, die noch nicht sprechen und nur an der Hand laufen kann (alleine traue ich mich noch nicht). Trotzdem krabbele ich total gerne in den Kindergarten. Alle sind nett zu mir und zu Hause war es mit Mama alleine jetzt doch recht langweilig. Mama muss entweder putzen oder näht ihre blöden Taschen (sie ist jetzt nämlich eine Frau mit eigenem Business). Außerdem kommt der Logopäde und Motopäde jetzt zu mir in den Kindergarten und ich habe ihn für mich ganz alleine, ohne daß Mama immer erzählt, wie gut ich schon brabbeln kann, wer soll sich denn dabei konzentrieren können.
Fast noch schöner als Kindergarten ist Wasser. Meine Schwestern haben jetzt jeden Samstag Schwimmkurs und ich darf meistens mit. Auch die Badewanne ist der Hit. Meistens bin ich dann beim Plantschen so aufgeregt, das mir unverhofft eine Wurst rausrutscht. Mama und Papa klatschen dann immer und gehen mit einem Becher auf Wurstjagd. Aber manchmal bin ich auch schneller. Danach geht es meinem Bauch immer viel besser und ich kann richtig toll schlafen. Neulich hat das mal nicht geklappt und da ich Fieber bekommen habe, gab es einen Einlauf. Pfui, da bade ich doch lieber.
Nach wie vor muss ich ja alles in den Mund nehmen. Da ich mich aber nicht mehr verschlucke, sind Mama und Papa sehr viel entspannter geworden. Toll finde ich auch lecken. Nicht nur Familienmitglieder werden abgeleckt, auch fast jeder der mich auf den Arm nimmt. Abends beim Fernsehen versuche ich unter anderem auch die Superstars aus DSDS abzulecken, aber die sind irgendwie glatt, hart und kalt. Außerdem meckern meine Schwestern immer, sie könnten nichts sehen und tragen mich vom Fernseher fort. Blöde Zicken! Ist doch `ne Musiksendung oder?
Auf den Sommer freue ich mich schon. Dann geht es nach Frankreich in den Urlaub. Mit beiden Großeltern. Dann haben Mama und Papa auch mal Zeit für sich und sind nicht immer so gereizt. Danach müssen die Omamas auch nicht mehr arbeiten und können hoffentlich öfter helfen. Die passen bestimmt auch auf, wenn ich zum nächsten Jahrestreffen komme. Bis dahin, Papa kann jetzt nämlich nicht mehr und ich will rutschen und die Muckis ärgern ...
Leilanis Papa Timo (April 2007)
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