Alter zum Zeitpunkt des Briefes: 
18.0 Jahre

Befragte man meine Mutter zu meiner Pubertät, so bekam man zur Antwort: „Petra war immer ein liebes Kind.“

Nun denke ich über Lara’s Pubertät nach und komme zum gleichen Ergebnis: „Lara war immer ein liebes Kind.“

Mit 12 Jahren bekam sie ihre Regel. Ich war ziemlich geschockt, da ich gedacht hatte, wir hätten mindestens noch 2 Jahre Zeit. Für mich war das alles viel aufregender als für Lara. Da ich ihr ja nicht erklären konnte, was da mit ihr passierte, bekam sie ein hübsches Armband geschenkt.

Körperliche Probleme vor oder während der Regel konnte ich bei Lara nicht beobachten. Sie scheint kaum Bauchschmerzen zu haben. Wenn ich bemerke, dass sie ihre Regel bekommen hat, verwöhne ich sie, kuschele sie nachmittags in ihr Bett, mache manchmal eine Wärmflasche. Das gefällt ihr gut und sie lässt sich das richtig gerne gefallen (das gefällt ihr aber auch sonst!!!).

Als Lara dann später (so mit 14 Jahren) ab und zu ohne erkennbaren Grund das „heulende Elend“ bekam, also einfach anfing zu weinen, dann habe ich das mit der Pubertät in Verbindung gebracht. Denn es half kein Trösten oder Ablenken, wir beide mussten es einfach zusammen aushalten. Natürlich gab es zwischendurch immer mal Zeiten, da war Lara einfach nur „dagegen“. Aber ich habe das nicht als nerviges pubertäres Verhalten empfunden, sondern es so gedeutet, dass sie endlich mal selbst entscheiden und bestimmen wollte. Denn schließlich war sie viele Jahre extrem fremdbestimmt in allem - sie konnte sich nicht so fortbewegen wie andere in ihrem Alter; sie wurde sondiert bis sie 10 Jahre alt war usw.

Eigentlich sind wir mit diesen „Ausrastern“ gut zurecht gekommen. Entweder habe ich sie einfach machen lassen und wenn es mir doch mal zu viel wurde und ich habe sie angeschrien (als liebende Mutter hat man ja nicht nur gute Tage …) dann hat sie zurück geschimpft. Als ich das das erste Mal erlebte, war ich richtig schwer beeindruckt und mir – ja, sogar mir – blieben die Worte weg! Das gute ist, wir beide sind nicht nachtragend und vertragen uns immer ziemlich schnell.

Lara ist mein einziges Kind und von daher habe ich keine Vergleichsmöglichkeit, aber Pubertät war für mich nie ein großes Thema. Ich würde mal sagen, wir haben das so „nebenbei“ mitgemacht.

Lara ist jetzt 18 Jahre alt. Sie ist ausgeglichen, fröhlich und zufrieden. Sie ist neugierig und entdeckt immer mehr. Sie hat viel Freude am Leben. Also denke ich, dass wir es wohl gut zusammen hingekriegt haben.

Lara's Mutter Petra

 

Fotoalbum

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