Alter zum Zeitpunkt des Briefes: 
9.0 Jahre

Hallo zusammen, es ist schon wieder einige Zeit vergangen, seit ich das letzte Mal über unseren Sonnenschein Robin berichtet habe. Also werde ich das jetzt nachholen.

Robin ist mittlerweile 9 Jahre alt und hatte im letzten Jahr ein tolles Erlebnis, von dem er und auch sein Bruder Colin heute noch zehren.

Nach ca. 3,5 Jahren Wartezeit war es endlich soweit - wir durften im Juni 2007 zur „kostenlosen“ Delfin-Therapie nach Spanien, genauer gesagt nach Benidorm. Die Stadt selbst ist eher grauenhaft (Hochhaus an Hochhaus und voller Engländer), aber darauf kam es ja nicht an.

Wir waren alle sehr aufgeregt und gespannt was uns erwarten würde. Ohne große Erwartungen - aber mit viel Hoffnung im Gepäck sind wir zur ersten Therapiestunde ins Mundomar (Tierpark in Benidorm) gefahren. Nachdem wir endlich am wunderschönen Delfinarium angekommen waren und den Ablauf erklärt bekommen hatten, ging es auch schon los.

Robin hat die 30-minütige Therapie richtig genossen und sich schon riesig auf das nächste Mal gefreut.

Wir hatten zunächst unsere Zweifel, ob Robin sofort mit Branko (Therapeut) mitgehen und auch bereitwillig mit-arbeiten würde. Er ist zur Zeit nämlich immer wieder ziemlich bockig (ihr kennt das ja sicher). Robin zeigte uns aber mal wieder wie unberechenbar er ist, denn er war sofort Feuer und Flamme und ist auf das Becken zugestürzt. Branko hat ihm dann noch eine Schwimmweste angezogen, und schon waren beide im Wasser. Robin hat Branko und die Delfine sofort ins Herz geschlossen und freudig mitgearbeitet. Wir hatten gehofft, dass es so laufen würde, da Robin sowohl Tiere als auch Wasser abgöttisch liebt. Allerdings ist er auch sehr stur und ein großer Verweigerer, davon war glücklicherweise aber nichts zu sehen.

Robin hat die 30-minütige Therapie richtig genossen und sich schon riesig auf das nächste Mal gefreut.

Als wir am ersten Therapietag mittags die Delfin-Show besuchten, zog er sich auf der Tribüne auf einmal aus und wollte mitmachen. Als ich ihm erklärte, dass das nicht geht, fing er jämmerlich an zu weinen. Und so standen wir kurzfristig mal wieder ungewollt im Mittelpunkt, und alle Engländer schauten uns unverständlich an.

Am nächsten Morgen war er dann wieder total glücklich, als er erneut zu den Delfinen ins Becken durfte.

Branko hat die 30-minütige Therapie immer in drei Teile aufgeteilt: In den ersten 10 Minuten hat Robin Kontakt zu den Delfinen aufnehmen dürfen, in den zweiten 10 Minuten hat sich Branko mit Robin (im Becken) zurückgezogen und intensiv mit ihm gearbeitet und in den letzten 10 Minuten war dann wieder Spielen mit den Delfinen angesagt. Robin hat in der 10-minütigen Arbeitsphase bereitwillig und sehr konzentriert mitgearbeitet - ohne bockig zu sein.

Er hat sich seit der Therapie sehr positiv entwickelt - insbesondere im sprachlichen Bereich. Natürlich kann die Therapie keine Wunder bewirken - damit haben wir auch keinesfalls gerechnet. Ganz im Gegenteil, wir waren sogar ziemlich skeptisch. Wir wurden allerdings eines Besseren belehrt.

Selbst wenn wir keine positiven Veränderungen bemerkt hätten, würden wir die Chance auf eine Therapie jederzeit wieder nutzen. Denn alleine der Spass, den Robin mit den Delfinen hatte, war schon eine Reise wert. Er zehrt heute noch von diesem Erlebnis und spricht sehr oft von Branko und den Delfinen. Ganz stolz ist er darauf, dass er die Delfine geküsst hat.

Vor kurzem hat er sogar fürchterlich geweint, als wir die Bildershow von der Delfin-Therapie anschauten. Er sagte: „Ich stinksauer! Delfin böse - nicht da“ und dann kullerten auch schon die Tränen.

Auch Colin (Robins Bruder) schwärmt immer noch von der Therapie, obwohl er nicht zu den Delfinen durfte. Wir glauben, dass auch Colin die Therapie sehr geholfen hat - er sieht jetzt vieles mit anderen Augen und ist auch geduldiger gegenüber Robin geworden.

Er hat mich zum Beispiel kurz nach der Therapie folgendes gefragt: „Was passiert denn eigentlich mit Robin, wenn ihr nicht mehr da sein solltet?“ Ich schluckte und sagte ihm, dass wir rechtzeitig eine Lösung finden würden. Colin meinte dann nur „Mama mach’ dir keine Sorgen, ich kümmere mich dann um Robin und er wohnt dann natürlich in meiner Familie“. Da musste ich mit den Tränen kämpfen.

Vielen Dank für die schöne Zeit! Vieles konnte Robin nur schaffen, weil er tolle Menschen - wie Branko Weitzmann, seine Therapeuten und auch Lehrer - kennen lernen durfte.

Im Anschluss findet ihr noch einen Entwicklungsbericht von Robin - geschrieben von seiner Klassenlehrerin (sie gehört übrigens auch zu diesen tollen Menschen). Dieser Bericht soll Robins Entwicklung nach der Delfin-Therapie dokumentieren.

So, das war’s.

Vielleicht bis bald - beim Jahrestreffen in Olpe im September 2008 (April 2008)

Fotoalbum

Robin als neugeborenes Baby
Bild Fri, 11/13/2009 - 23:35
im Alter von wenigen Monaten
Bild Fri, 11/13/2009 - 23:35
1 Jahr alt
Bild Fri, 11/13/2009 - 23:36
1 Jahr alt
Bild Fri, 11/13/2009 - 23:37
3 Jahre alt
Bild Fri, 11/13/2009 - 23:38
10 Jahre alt
Bild Fri, 11/13/2009 - 23:39
Robin beim Kartfahren