....obwohl es eigentlich nichts wirklich Spektakuläres zu berichten gibt.
Hannah wächst und gedeiht, wie man so schön sagt. Erste leise körperliche Anzeichen der Pubertät machen sich auch bemerkbar....mal sehen, wie das dann so wird!
In der Schule geht alles im Rahmen ihrer Möglichkeiten gut voran; hier ein Auszug aus ihrem letzten Zeugnis: „Hannah kommt immer fröhlich und unternehmungslustig in der Schule an, nachdem sie den Schulweg über den Hegenberg (= von der Pforte quer durchs Gelände) selbständig bewältigt hat. Meistens hat sie sich unterwegs einer Gruppe von Mitschülern angeschlossen, mit denen sie sich angeregt unterhält. Sie ist sehr kontaktfreudig und unkompliziert im Umgang mit anderen Kindern und Jugendlichen.
Schwierigkeiten gibt es in der Schule oft dann, wenn Hannah sich an festgesetzte Regeln halten muss. Es hat sich aber als sehr hilfreich erwiesen, die vereinbarten Regeln an einer Schautafel mittels Symbolbildern zu visualisieren und die Konsequenzen klar zu formulieren und strikt einzuhalten.
Das Arbeitsverhalten vor allem während der Stillarbeit erfuhr eine deutliche Verbesserung, seitdem Hannah eine vorbereitete Kiste zum „Abarbeiten“ bekommt. .... Es ist wichtig, dass Hannah absolut klare Handlungsstrukturen vorgegeben werden sowie eine übersichtliche Darstellung der Aufgabenstellung. Wir arbeiten in der Regel in Anlehnung an das TEACCH-Verfahren. ... Der tägliche Morgenkreis, der teils in der Kleingruppe, teils gemeinsam mit einer anderen Klasse durchgeführt wurde, war für Hannah ein wichtiges Ritual. Sie hat im Laufe des Schuljahres zunehmend freier und selbstsicherer Lieder vorgesungen oder gereimte Texte aufgesagt.“
Nun denn, damit sind wir doch zufrieden!
Gesundheitlich ist weitgehend auch alles okay, ein bisschen dies, ein bisschen das: eine Zahnbehandlung unter Vollnarkose (weil sie sonst nicht so lange „mitspielt“) war mal nötig, sprich, einmal komplett röntgen, einmal Zahnstein, 2 Mini-Füllungen und einmal Komplett-Prophylaxe. Zum Glück hat meine Zahnärztin einen Anästhesisten an der Hand, der so was ambulant in ihrer Praxis macht; das hat die Sache vereinfacht.
Dann haben wir versucht, ihr Sehvermögen noch differenzierter testen zu lassen, weil wir abklären wollten, ob sich alles mit „Wahrnehmungsstörungen“ erklären lässt oder ob doch eine spezielle Problematik im Bereich des räumlichen Sehens vorliegt. Hannah zögert nämlich z.B. deutlich, wenn der Fußbodenbelag wechselt (ohne, dass sich sonst etwas ändert), und sie ist auch im Bereich Malen / Schreiben schwächer, als ihre Feinmotorik grundsätzlich erwarten lassen würde.- Es scheint, als ob etwas „dran“ ist mit unserem Verdacht, aber sie muss noch besser mitarbeiten können beim speziellen Augenarzt (Pola-Testmethode), bevor man definitiv etwas sagen kann. Wir werden es üben!
Und dann haben wir, nach langem Überlegen und auch Zögern, doch jetzt einen Versuch mit Risperdal gestartet, um ihre „Grundspannung“ zu senken, vor allem auch mit dem Versuchsziel, ob sie damit weniger ihre Hände und ihr Gesicht aufkratzt. Die Zeitspanne ist noch zu kurz, als dass wir sagen könnten, ob es wirklich hilft. Immerhin sind bisher keine gravierenden Nebenwirkungen aufgetreten; und dass uns dauer-aktives Kind plötzlich abends endlich bemerkt, dass es müde ist, werte ich eher positiv!
Ansonsten gibt der Zeugnisauszug ganz gut Hannahs Wesen wieder. Sie hat von der Schule her immer bis 12.20 Uhr Unterricht; dienstags noch nachmittags bis 15.30 Uhr; donnerstags ist sie in einer Kooperationsgruppe mit einer Regelgrundschule (bis 16 Uhr). An diesen Tagen bleibt sie über Mittag in einer Wohngruppe zum Essen und Spielen. Außerdem hat sie alle zwei Wochen mittwochs Schwimmkurs, ebenfalls alle zwei Wochen dienstags Club von der Lebenshilfe sowie jeden Freitagnachmittag Karate; sprich, sie ist glücklich und beschäftigt!
Ein besonders Ereignis hatten wir noch letztes Jahr im Mai: Hannahs Erstkommunion. Sie hat sie mit drei SchulkameradInnen in der St. Gebhard-Kappelle in Hegenberg gefeiert und diesen Tag sehr intensiv genossen; am meisten wohl die vielen Gäste, die ihretwegen gekommen waren, sogar die Geschenke waren da nebensächlich!
Auf ein Wiedersehen beim Jahrestreffen freuen sich
Beate mit Hannah, Martin und Bruder Yannic